Die Rāpiˀūma-Fragmente: Einleitung

Die Rāpiˀūma-Fragmente sind drei nicht direkt aneinander anschließende Tafelbruchstücke (KTU 1.20–22), die wohl zu einer oder zwei Tafeln gehörten. Geht man von einer Tafel aus, ist vom ursprünglichen Text nur ein gutes Sechstel erhalten. Da auch nicht völlig sicher ist, wie die Fragmente anzuordnen sind, fällt es schwer, eine zusammenhängende Handlung zu erkennen. Am Anfang eines Fragments spricht einer der Akteure. Möglicherweise verheißt er dem, an den er sich wendet, einen Sohn. Zu dem Gespräch scheint es am Rande eines Banketts gekommen zu sein, das am Libanon, wohl im Festhaus des ˀIlu, stattfindet. Die Rāpiˀūma, die vergöttlichten Ahnen, tafeln dort gemeinsam mit den Göttern. Später wird Danīˀlu erwähnt, der aus dem ˀAqhatu-Epos bekannt ist. Er scheint die Rāpiˀūma zu einem Gelage einzuladen.

Die Erwähnung des Danīˀlu und eines Sohnes weisen auf eine inhaltliche Verbindung zwischen den Rāpiˀūma-Fragmenten und dem ˀAqhatu-Epos hin. Die genaue Beziehung zwischen den beiden Texten bleibt jedoch unklar.

Die Bearbeitungen der Rāpiˀūma-Fragmente werden 2025 und 2026 sukzessive veröffentlicht.

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