Als Hauptwerke der ugaritischen Poesie gelten heute die Gedichte über Baˁlu, Kirtu und ˀAqhatu, die Ende des 13. Jh. v. Chr. von dem Gelehrten ˀIlimilku aufgezeichnet wurden. Daneben sind mehrere Tafeln erhalten, auf denen kürzere Mythen, Gebete, Rituale, Beschwörungen und Historiolae in poetischer Form überliefert sind.

Die folgende Liste gibt einen Überblick über das ugaritische poetische Korpus. Unter jedem Eintrag in grüner Schrift findet sich eine knappe Einleitung zum Text (die Edition der Texte findet sich hier). Der Katalog wird fortlaufend ergänzt und verbessert.

KTU 1.1–6: Das Baˁlu-Epos

Das Baˁlu-Epos (KTU 1.1–6), mit sechs Tafeln das längste ugaritische Werk, erzählt von den wechselhaften Schicksalen Baˁlus und seiner bedrohten Stellung im Pantheon: Der Gott muss sein Königtum im Kampf gegen den Meeresgott Yammu behaupten und beim Göttervater ˀIlu gegen manche Widerstände die Erlaubnis zum Bau eines Palasts erwirken. Bei der Einweihung kommt es zum Streit mit dem Todesgott Môtu, der den Wettergott im Zorn verschlingt. Der Göttin ˁAnatu, Baˁlus Schwester und Geliebten, gelingt es aber, Baˁlu aus dem Totenreich zurückzuholen. Dieser tötet schließlich den Gott des Todes.

Die Bearbeitungen der Tafeln des Baˁlu-Epos werden zwischen 2026 und 2029 sukzessive veröffentlicht.

KTU 1.7
KTU 1.9
KTU 1.10
KTU 1.11
KTU 1.12
KTU 1.13
KTU 1.14–16: Das Kirtu-Epos

König Kirtu ist verzweifelt. Nachdem ihm keine seiner Ehefrauen einen Nachkommen schenkte, steht seine Dynastie vor dem Aus. Als er sich in den Schlaf weint, erscheint ihm ˀIlu, der König der Götter und „Vater der Menschheit“, und führt ihm des Dilemmas Lösung vor Augen: Kirtu solle mit einem Heer zur Stadt ˀUdumu ziehen und Ḥurriya, die Tochter des dortigen Königs, fordern. Geträumt, getan. Kirtu marschiert nach ˀUdumu. Auf dem Weg gelobt er der Göttin ˀAṯiratu Gold und Silber, falls der Feldzug glückt und er Ḥurriya gewinnt. Nach siebentägiger Belagerung übergibt Pabilu, der König von ˀUdumu, seine Tochter an Kirtu. Gemeinsam mit Ḥurriya kehrt Kirtu zurück in sein Königreich. Jahre vergehen, und Kirtu und Ḥurriya bekommen viele Söhne und Töchter. Kirtus Nachfolge ist gesichert, sein Gelübde gegenüber ˀAṯiratu scheint er jedoch vergessen zu haben ...

Das Kirtu-Epos (KTU 1.14–16) ist eine der drei längsten literarischen Kompositionen in ugaritischer Sprache und Schrift, von denen wir Kenntnis haben. Das Werk liegt in drei Tafeln vor, die vorder- und rückseitig in je drei Kolumnen beschrieben sind. Die erste Tafel ist nahezu vollständig erhalten, von den zwei weiteren fehlt jeweils knapp die Hälfte. Gleichwohl lässt sich die Handlung des Werks recht klar nachvollziehen. Als Kirtu nach einer Reihe von Schicksalsschlägen ohne Nachkommen dasteht, sucht er, seine Dynastie zu retten. Mit göttlicher Hilfe gelingt es ihm, eine neue Familie zu gründen. Sowohl die Ambivalenz, mit der diese Familie gezeichnet wird, als auch die Schilderung des Kirtu als eines Menschen, der sich im Spannungsfeld zwischen göttlichem Wohlwollen und selbstverschuldeter Strafe abarbeitet, offenbaren ein Werk von weltliterarischem Rang.

Zur Zeit ist die Edition der ersten Tafel (KTU 1.14) auf dem EUPT-Portal zugänglich (zur Edition). Die Bearbeitungen der übrigen Tafeln (KTU 1.15–16) werden 2024 und 2025 sukzessive veröffentlicht.

Dramatis personae

Kirtu: König von Bêtu-Ḫabūri. Auf Anraten ˀIlus belagert er die Stadt ˀUdumu und zwingt deren König, ihm die Prinzessin Ḥurriya zur Frau zu geben. Mit ihr gründet er eine Familie, erkrankt dann aber aufgrund eines unerfüllten Gelübdes.

ˀIlu: Höchster Gott des ugaritischen Pantheons und wohlmeinender Beschützer Kirtus. Er erscheint Kirtu im Traum und weist ihm den Weg zu Ḥurriya, segnet die beiden beim Hochzeitsbankett und veranlasst, dass Kirtu von seiner Krankheit geheilt wird.

Pabilu: König von ˀUdumu. Er übergibt seine Tochter Ḥurriya an Kirtu, um diesen zum Abzug zu bewegen.

Pabilus Boten: Während Kirtu vor ˀUdumu lagert, überbringen ihm zwei Boten Pabilus ein Friedensangebot.

Ḥurriya: Tochter des Pabilu und Ehefrau Kirtus. Sie schenkt Kirtu mehrere Töchter und Söhne.

ˀAṯiratu: Gefährtin von ˀIlu. Wird als Göttin von Tyros und Sidon eingeführt. Kirtu gelobt, ihr Silber und Gold darzubringen, wenn er Hurriya als Ehefrau gewinnen kann.

Yaṣṣubu: Sohn des Kirtu und der Ḥurriya. Er wird im Segen ˀIlus am Hochzeitsbankett dem Kirtu verheißen. Am Ende des erhaltenen Texts fordert Yaṣṣubu den Thron und wird daraufhin von Kirtu verflucht.

ˀIluḥaˀu: Sohn des Kirtu und der Ḥurriya. Er beklagt seines Vaters Krankheit und sucht anschließend seine Schwester Ṯitmanatu auf.

Ṯitmanatu: Jüngste Tochter des Kirtu und der Ḥurriya. Sie klagt um ihren Vater, als sie von seiner Krankheit erfährt.

ˀIlšu und seine Frau: Götterboten.

Šaˁtiqatu: Heilgöttin, von ˀIlu aus Lehm geformt, um Kirtu zu heilen.

KTU 1.17–19: Das ˀAqhatu-Epos

Das ˀAqhatu-Epos (KTU 1.17–19) ist auf drei Tafeln überliefert und handelt von Danīˀilu und seinem Sohn ˀAqhatu: Danīˀilu ist lange Zeit kinderlos, bevor die Götter ihm einen Sohn schenken: den „Helden“ ˀAqhatu. Das Glück ist nicht von Dauer: Als ˀAqhatu die Göttin ˁAnatu in jugendlichem Übermut beleidigt, lässt die erzürnte Göttin ihn ermorden. Sein Vater Danīˀilu bestattet und betrauert ihn und verflucht die Städte, die bei der Ermordung seines Sohns geholfen hatten. ˀAqhatus Schwester plant, den Bruder zu rächen.

Die Bearbeitungen der Tafeln des ˀAqhatu-Epos werden 2025 und 2026 sukzessive veröffentlicht.

KTU 1.20–22: Die Rāpiˀūma-Fragmente

Die Rāpiˀūma-Fragmente sind drei nicht direkt aneinander anschließende Tafelbruchstücke (KTU 1.20–22), die wohl zu einer oder zwei Tafeln gehörten. Geht man von einer Tafel aus, ist vom ursprünglichen Text nur ein gutes Sechstel erhalten. Da auch nicht völlig sicher ist, wie die Fragmente anzuordnen sind, fällt es schwer, eine zusammenhängende Handlung zu erkennen. Am Anfang eines Fragments spricht einer der Akteure. Möglicherweise verheißt er dem, an den er sich wendet, einen Sohn. Zu dem Gespräch scheint es am Rande eines Banketts gekommen zu sein, das am Libanon, wohl im Festhaus des ˀIlu, stattfindet. Die Rāpiˀūma, die vergöttlichten Ahnen, tafeln dort gemeinsam mit den Göttern. Später wird Danīˀlu erwähnt, der aus dem ˀAqhatu-Epos bekannt ist. Er scheint die Rāpiˀūma zu einem Gelage einzuladen.

Die Erwähnung des Danīˀlu und eines Sohnes weisen auf eine inhaltliche Verbindung zwischen den Rāpiˀūma-Fragmenten und dem ˀAqhatu-Epos hin. Die genaue Beziehung zwischen den beiden Texten bleibt jedoch unklar.

Die Bearbeitungen der Rāpiˀūma-Fragmente werden 2025 und 2026 sukzessive veröffentlicht.

KTU 1.23
KTU 1.24
KTU 1.25
KTU 1.40
KTU 1.45
KTU 1.55
KTU 1.61
KTU 1.62
KTU 1.63
KTU 1.65
KTU 1.82
KTU 1.83
KTU 1.88
KTU 1.89
KTU 1.92
KTU 1.93
KTU 1.94
KTU 1.95
KTU 1.96
KTU 1.98
KTU 1.100
KTU 1.101
KTU 1.107
KTU 1.108
KTU 1.113
KTU 1.114
KTU 1.117
KTU 1.119
KTU 1.124
KTU 1.129
KTU 1.133
KTU 1.147
KTU 1.151
KTU 1.152
KTU 1.157
KTU 1.158
KTU 1.159
KTU 1.160
KTU 1.161
KTU 1.166
KTU 1.167
KTU 1.169
KTU 1.172
KTU 1.176
KTU 1.178
KTU 1.179
KTU 1.180
FundnummerMuseumsnummerKTUCTAModerner TitelRSTI-Link / Fundort
1020003
RS 2.[003] + RS 2.[003] + 3.324 + 3.344 + 3.414
18218
M8218 M8218 = A2750 (AO 17.190)
1014KTU 1.14014CTA 14Kirtu I (Kirtu- / Kirta-Epos I)Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1030343RS 3.343 + 3.34518227
M8227 M8227 = A2752 (AO 17.327)
1015KTU 1.15015CTA 15Kirtu II (Kirtu- / Kirta-Epos II)Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1030325RS 3.325 + 3.342 + 3.40813392
M3392 M3392 = A2751 (AO 17.326)
1016KTU 1.16016CTA 16Kirtu III (Kirtu- / Kirta-Epos III)Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1020004RS 2.[004]317324AO 17.3241017KTU 1.17017CTA 17ˀAqhatu I (Aqhat-Epos I)Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1030340RS 3.340317325
AO 17.325 AO 17.325 (En dépôt au British Museum: L84)
1018KTU 1.18018CTA 18ˀAqhatu II (Aqhat-Epos II)Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1030322RS 3.322 + 3.349 + 3.366317323AO 17.3231019KTU 1.19019CTA 19ˀAqhatu III (Aqhat-Epos III)Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1030348RS 3.348317321AO 17.3211020KTU 1.20020CTA 20Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1020019RS 2.[019]13350
M3350 M3350 = A2735 (AO 16.648)
1021KTU 1.21021CTA 21Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1020024RS 2.[024]13351
M3351 M3351 = A2736 (AO 16.647)
1022KTU 1.22022CTA 22Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1030361RS 3.361316643AO 16.6431001KTU 1.1001CTA 1Baˁlu I (Baal-Zyklus I)Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1030367RS 3.367 (+) 3.346316640AO 16.640 (+) 16.640 bis1002KTU 1.2002CTA 2Baˁlu II (Baal-Zyklus II)
Ras Shamra > Acropolis > House of the High PriestRS 3.367
RS 3.346
1020014RS 2.[014] + 3.363 + 3.36413352
M3352 + M3352 = A2737 + M8217 = A2749 (AO 16.639 + 16.638) + M3353 = A2738 (AO 16.645 = RS 3.364)
1003
KTU 1.3 KTU 1.3 (+ KTU² 1.8 = RS 3.364)
003
CTA 3 + CTA 3 + 8 (CTA 8 = RS 3.364)
Baˁlu III (Baal-Zyklus III)
Ras Shamra > Acropolis > House of the High PriestRS 2.[014] + 3.363
RS 3.364
1020008RS 2.[008] + 3.341 + 3.34718221
M8221 M8221 = A2777 (AO 16.637)
1004KTU 1.4004CTA 4Baˁlu IV (Baal-Zyklus IV)Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1020022RS 2.[022] + 3.[565]316641AO 16.641 + 16.6421005KTU 1.5005CTA 5Baˁlu V (Baal-Zyklus V)Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1020009RS 2.[009] + 5.155316636AO 16.6361006KTU 1.6006CTA 6Baˁlu VI (Baal-Zyklus VI)Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1050180RS 5.180 + 5.19818498
M8498 + M8498 = A2798 + M3373 = A2799
1007KTU 1.7007CTA 7Ras Shamra > Acropolis > Tomb IV
1050229RS 5.229317293AO 17.2931009KTU 1.9009CTA 9Ras Shamra > Acropolis > Tomb IV
1030362RS 3.362 + 5.18113391
M3391 M3391 = A2740 (AO 16.644)
1010KTU 1.10010CTA 10Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1030319RS 3.31913354
M3354 M3354 = A2739 (AO 16.646)
1011KTU 1.11011CTA 11Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1020012RS 2.[012]317319AO 17.3191012KTU 1.12012CTA 12Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1010006RS 1.00613355
M3355 M3355 = A2741 (AO 11.994)
1013KTU 1.13013CTA 13Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1020002RS 2.002317189AO 17.1891023KTU 1.23023CTA 23Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1050194RS 5.194319995AO 19.9951024KTU 1.24024CTA 24Ras Shamra > Acropolis > Tomb IV
1050259RS 5.25913336
M3336 M3336 = A2716 (AO 17.297)
1025KTU 1.25025CTA 25Ras Shamra > Acropolis > Tomb IV
1010002RS 1.002 + 1.002 [A]311993AO 11.9931040KTU 1.40032CTA 32Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1010008RS 1.008 + 1.03113358
M3358 M3358 = A2747 (AO 12.034 + 12.025)
1045
KTU 1.45 KTU 1.45 (+ KTU 7.43 = RS 1.031)
027
CTA 27 + CTA 27 + 175 (CTA 175 = RS 1.031)
Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1010037RS 1.03713325
M3325 M3325 = A2771 (AO 12.014)
1055KTU 1.55196CTA 196Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1020027RS 2.[027]319998AO 19.998 G1061KTU 1.61197CTA 197Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1020021RS 2.[021]317317AO 17.3171062KTU 1.62026CTA 26Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1030302RS 3.3025000001063KTU 1.63028CTA 28Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1040474RS 4.47413331
M3331 M3331 = A2710 (AO 17.315)
1065KTU 1.65030CTA 30Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
1150134RS 15.13444001DO 40011082KTU 1.82900Ras Shamra > Residential Quarter > Other Spots
1160266RS 16.26644340DO 43401083KTU 1.83900
Ras Shamra (…) The Annex Office of ArchivesRas Shamra > Royal Palace > The Annex Office of Archives
1180107RS 18.10744825DO 48251088KTU 1.88900Ras Shamra > Royal Palace > Room 74
1180508RS 18.[508]400000Damas s.n.1089KTU 1.89900Ras Shamra > Royal Palace > Room 77
1190039RS 19.039 + 19.174, [51]45026DO 5026 (+ Damas s.n.)1092KTU 1.92900
Ras Shamra > The Southwest Archives > Room 81RS 19.039
RS 19.174, [51]
1190054RS 19.05445041DO 50411093KTU 1.93900Ras Shamra > The Southwest Archives > Room 81
1190059RS 19.05945046DO 50461094KTU 1.94900Ras Shamra > The Southwest Archives > Room 81
1190179RS 19.17945143DO 51431095KTU 1.95900Ras Shamra > The Southwest Archives > Room 81
1220225RS 22.22545796DO 57961096KTU 1.96900Ras Shamra > City South > Other Spots
1240229RS 24.22946586DO 65861098KTU 1.98900Ras Shamra > South Acropolis > Without Locus
1240244RS 24.24446587DO 658711KTU 1.100900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240245RS 24.24546588DO 65881101KTU 1.101900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240251
RS 24.251 + RS 24.251 + 24.262 + 24.265 A + 24.267 + 24.275
46593DO 65931107KTU 1.107900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240252RS 24.25246594DO 65941108KTU 1.108900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240257RS 24.25746599DO 65991113KTU 1.113900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240258RS 24.25846600DO 66001114KTU 1.114900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240263RS 24.26346603DO 66031117KTU 1.117900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240266RS 24.26646605DO 66051119KTU 1.119900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240272RS 24.27246609DO 66091124KTU 1.124900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240282RS 24.28246616DO 66161129KTU 1.129900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240293RS 24.29346624DO 66241133KTU 1.133900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240642RS 24.642 A46663DO 66631147KTU 1.147900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240647RS 24.64746664DO 66641151KTU 1.151900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1240649RS 24.649 A (+) 24.649 B46668DO 6668 (+) 66691152
KTU 1.152 KTU 1.152 (+ KTU² 7.144 = RS 24.649 B)
900
Ras Shamra > South Acropolis > Tablet CellaRS 24.649 A
RS 24.649 B
1280054RS 28.054 A = 24.[662]46803DO 68031157KTU 1.157900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1280054RS 28.054 B400000Damas s.n.1158KTU 1.158900Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella
1280059RS 28.059 A = 22.[460]400000Damas s.n.1159KTU 1.159900Ras Shamra > Block X > VS House B
1280059RS 28.059 B400000Damas s.n.1160KTU 1.160900Ras Shamra > Block X > VS House B
1340126RS 34.12610849M 8491161KTU 1.161900Ras Shamra > Rubble pile
2077008
RIH 77/08 A + RIH 77/08 A + 77/13 + 77/21 B
48373DO 83731166KTU 1.166900Ras Ibn Hani > RIH: Northern Palace > E86 SW
2077010RIH 77/10 A48364DO 83641167KTU 1.167900Ras Ibn Hani > RIH: Northern Palace > E86 SW
2078020RIH 78/2048507DO 85071169KTU 1.169900Ras Ibn Hani > RIH: Northern Palace > E86 SE
2078001RIH 78/01 + 80/0148380DO 83801172KTU 1.172900
Ras Ibn Hani (…) Without ProvenanceRas Ibn Hani > RIH: Northern Palace > Without Provenance
2078026RIH 78/2648392DO 83921176KTU 1.176900Ras Ibn Hani > RIH: Northern Palace > E86 NE
1922014RS 92.201447791DO 77911178KTU 1.178900Ras Shamra > Ugarit > South Center
1922016RS 92.201647807DO 78071179KTU 1.179900Ras Shamra > Ugarit > South Center
2098002RIH 98/0248445DO 84451180KTU 1.180900Ras Ibn Hani > G85 NE > SE
1030364RS 3.364 (↗ RS 2.[014] +)13353
M3353 M3353 = A2738 (AO 16.645) (↗ M3352 +)
1008
KTU 1.8 KTU 1.8 (↗ KTU 1.3)
008
CTA 8 CTA 8 (↗ CTA 3)
Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest
Keilschrifttafelfund am Tell Ras Shamra.
Keilschrifttafelfund am Tell Ras Shamra. Foto: Claude F.-A. Schaeffer (BAR 1983; Image Details; veröffentlicht in ).

Erste Seite eines Briefes von Charles Virolleaud an Claude F.-A. Schaeffer vom 26. Oktober 1961 über neue Tafelfunde (im zweiten Absatz bespricht Virolleaud Passagen aus KTU 1.101)
Erste Seite eines Briefes von Charles Virolleaud an Claude F.-A. Schaeffer vom 26. Oktober 1961 über neue Tafelfunde (im zweiten Absatz bespricht Virolleaud Passagen aus KTU 1.101). Scan: Fonds Claude Schaeffer, Collège de France (ark:/18469/289kq; this file is licensed under a Creative Commons CC BY-NC-ND 2.0 FR License).

Die Tontafeln, auf denen die ugaritischen poetischen Texte festgehalten sind, traten bei den Grabungen der Mission archéologique syro-française de Ras Shamra – Ougarit am Tell Ras Shamra und in Ras Ibn Hani zutage. Bereits in der ersten Grabungskampagne 1929 wurden am Tell Ras Shamra die ersten keilalphabetischen Schriftzeugnisse in ugaritischer Sprache gefunden. Nachdem das Keilalphabet schon 1930 entziffert werden konnte, nahm sich Charles Virolleaud der editio princeps der Texte an (vgl. ; ; ; ; ; ; ; ). 1963 veröffentlichte Andrée Herdner eine umfassende Zusammenstellung des bis dahin bekannten Textkorpus (); Herdners Autographien und Umschriften sind bis heute eine wichtige Referenzgröße. Auch Cyrus Gordon legte nach umfangreichen Vorarbeiten (; ; ) eine Textsammlung vor. Manfried Dietrich, Oswald Loretz und Joaquín Sanmartín veröffentlichten 1976 erstmals eine umfassende Bearbeitung der Schriftzeugnisse: Ihre Arbeit „Die Keilalphabetischen Texte aus Ugarit“ (), die 1995 in zweiter () und 2013 () in dritter, jeweils erweiterter und verbesserter Auflage erschien, wurde zur meistgebrauchten Ausgabe der keilalphabetischen Texte. Seit den 1990er Jahren sammelte das spanische „Laboratorio de Hermeneumática“ unter der Leitung von Jesús-Luis Cunchillos alle veröffentlichten Umschriften: In der „Ugaritic Data Bank“ (UDB) wurden die Transliterationen in Form einer Partitur zusammengestellt und unterschiedliche Lesungen knapp kommentiert (). Zahlreiche Beiträge zur Textgrundlage der ugaritischen Überlieferung erschienen in französischen Organen: In der Reihe „Ras Shamra – Ougarit“ (RSOu.) und in der Zeitschrift „Syria“ wurden fortlaufend neue Texte ediert und wichtige Kollationen publiziert. Allen voran waren es die Studien von André Caquot, Pierre Bordreuil und Dennis Pardee, die die Forschung nachhaltig prägten (vgl. ; ; ; ; ; ; ; ).

Seit den 1970ern erschienen zahlreiche Anthologien, in denen die ugaritischen poetischen Texte in Übersetzung geboten wurden. Hervorzuheben sind die Sammlungen von André Caquot et. al. (; ), Johannes C. de Moor (), Manfried Dietrich und Oswald Loretz (), Simon B. Parker et. al. (), Nicolas Wyatt (), Herbert Niehr () sowie Pierre Bordreuil und Dennis Pardee (; ; ; ).

In deutlich geringerer Zahl wurden kritische Editionen vorgelegt, die neben der Übersetzung auch eine Umschrift der Texte und epigraphisch-philologische Erläuterungen bieten: veröffentlichte Baruch Margalit eine Edition des ˀAqhatu-Textes; Shirly Natan-Yulzary legte eine hebräische Bearbeitung vor. Der Baˁlu-Zyklus wurde von Mark Smith eingehend bearbeitet: In zwei umfangreichen Bänden edierte er die Tafeln KTU 1.1–2 und, gemeinsam mit Wayne Pitard, KTU 1.3–4 (; ). Das Kirtu-Gedicht wurde nach den Arbeiten von Charles Virolleaud (; ; ; ; ), Harold Ginsberg () und John Gray (; zweite Auflage ) nur in Anthologien bearbeitet. Die kürzeren Stücke der ugaritischen Poesie – mythologische Texte, Gebete, Beschwörungen und Ritualtexte – wurden meist in Einzelstudien in Zeitschriften, Jahrbüchern oder Fest- und Gedenkschriften behandelt. Nur selten wurden die Texte monographisch ediert: Hervorzuheben sind die Abhandlungen von Dennis Pardee (), Manfried Dietrich und Oswald Loretz () sowie Gregorio del Olmo Lete (). KTU 1.24 wurde von Gabriele Theuer in einer Studie über den Mondgott in den Religionen Syrien-Palästinas bearbeitet (). Mark Smith edierte KTU 1.23 in einer kürzeren Monographie ().

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