Als Hauptwerke der ugaritischen Poesie gelten heute die Gedichte über Baˁlu, Kirtu und ˀAqhatu, die Ende des 13. Jh. v. Chr. von dem Gelehrten ˀIlimilku aufgezeichnet wurden. Daneben sind mehrere Tafeln erhalten, auf denen kürzere Mythen, Gebete, Rituale, Beschwörungen und Historiolae in poetischer Form überliefert sind.
Die folgende Liste gibt einen Überblick über das ugaritische poetische Korpus. Unter jedem Eintrag in grüner Schrift findet sich eine knappe Einleitung zum Text (die Edition der Texte findet sich hier). Der Katalog wird fortlaufend ergänzt und verbessert.
KTU 1.1–6: Das Baˁlu-Epos
Das Baˁlu-Epos (KTU 1.1–6), mit sechs Tafeln das längste ugaritische Werk, erzählt von den wechselhaften Schicksalen Baˁlus und seiner bedrohten Stellung im Pantheon: Der Gott muss sein Königtum im Kampf gegen den Meeresgott Yammu behaupten und beim Göttervater ˀIlu gegen manche Widerstände die Erlaubnis zum Bau eines Palasts erwirken. Bei der Einweihung kommt es zum Streit mit dem Todesgott Môtu, der den Wettergott im Zorn verschlingt. Der Göttin ˁAnatu, Baˁlus Schwester und Geliebten, gelingt es aber, Baˁlu aus dem Totenreich zurückzuholen. Dieser tötet schließlich den Gott des Todes.
Die Bearbeitungen der Tafeln des Baˁlu-Epos werden zwischen 2026 und 2029 sukzessive veröffentlicht.
KTU 1.7
KTU 1.9
KTU 1.10
KTU 1.11
KTU 1.12
KTU 1.13
KTU 1.14–16: Das Kirtu-Epos
König Kirtu ist verzweifelt. Nachdem ihm keine seiner Ehefrauen einen Nachkommen schenkte, steht seine Dynastie vor dem Aus. Als er sich in den Schlaf weint, erscheint ihm ˀIlu, der König der Götter und „Vater der Menschheit“, und führt ihm des Dilemmas Lösung vor Augen: Kirtu solle mit einem Heer zur Stadt ˀUdumu ziehen und Ḥurriya, die Tochter des dortigen Königs, fordern. Geträumt, getan. Kirtu marschiert nach ˀUdumu. Auf dem Weg gelobt er der Göttin ˀAṯiratu Gold und Silber, falls der Feldzug glückt und er Ḥurriya gewinnt. Nach siebentägiger Belagerung übergibt Pabilu, der König von ˀUdumu, seine Tochter an Kirtu. Gemeinsam mit Ḥurriya kehrt Kirtu zurück in sein Königreich. Jahre vergehen, und Kirtu und Ḥurriya bekommen viele Söhne und Töchter. Kirtus Nachfolge ist gesichert, sein Gelübde gegenüber ˀAṯiratu scheint er jedoch vergessen zu haben ...
Das Kirtu-Epos (KTU 1.14–16) ist eine der drei längsten literarischen Kompositionen in ugaritischer Sprache und Schrift, von denen wir Kenntnis haben. Das Werk liegt in drei Tafeln vor, die vorder- und rückseitig in je drei Kolumnen beschrieben sind. Die erste Tafel ist nahezu vollständig erhalten, von den zwei weiteren fehlt jeweils knapp die Hälfte. Gleichwohl lässt sich die Handlung des Werks recht klar nachvollziehen. Als Kirtu nach einer Reihe von Schicksalsschlägen ohne Nachkommen dasteht, sucht er, seine Dynastie zu retten. Mit göttlicher Hilfe gelingt es ihm, eine neue Familie zu gründen. Sowohl die Ambivalenz, mit der diese Familie gezeichnet wird, als auch die Schilderung des Kirtu als eines Menschen, der sich im Spannungsfeld zwischen göttlichem Wohlwollen und selbstverschuldeter Strafe abarbeitet, offenbaren ein Werk von weltliterarischem Rang.
Zur Zeit ist die Edition der ersten Tafel (KTU 1.14) auf dem EUPT-Portal zugänglich (zur Edition). Die Bearbeitungen der übrigen Tafeln (KTU 1.15–16) werden 2024 und 2025 sukzessive veröffentlicht.
Dramatis personae
Kirtu: König von Bêtu-Ḫabūri. Auf Anraten ˀIlus belagert er die Stadt ˀUdumu und zwingt deren König, ihm die Prinzessin Ḥurriya zur Frau zu geben. Mit ihr gründet er eine Familie, erkrankt dann aber aufgrund eines unerfüllten Gelübdes.
ˀIlu: Höchster Gott des ugaritischen Pantheons und wohlmeinender Beschützer Kirtus. Er erscheint Kirtu im Traum und weist ihm den Weg zu Ḥurriya, segnet die beiden beim Hochzeitsbankett und veranlasst, dass Kirtu von seiner Krankheit geheilt wird.
Pabilu: König von ˀUdumu. Er übergibt seine Tochter Ḥurriya an Kirtu, um diesen zum Abzug zu bewegen.
Pabilus Boten: Während Kirtu vor ˀUdumu lagert, überbringen ihm zwei Boten Pabilus ein Friedensangebot.
Ḥurriya: Tochter des Pabilu und Ehefrau Kirtus. Sie schenkt Kirtu mehrere Töchter und Söhne.
ˀAṯiratu: Gefährtin von ˀIlu. Wird als Göttin von Tyros und Sidon eingeführt. Kirtu gelobt, ihr Silber und Gold darzubringen, wenn er Hurriya als Ehefrau gewinnen kann.
Yaṣṣubu: Sohn des Kirtu und der Ḥurriya. Er wird im Segen ˀIlus am Hochzeitsbankett dem Kirtu verheißen. Am Ende des erhaltenen Texts fordert Yaṣṣubu den Thron und wird daraufhin von Kirtu verflucht.
ˀIluḥaˀu: Sohn des Kirtu und der Ḥurriya. Er beklagt seines Vaters Krankheit und sucht anschließend seine Schwester Ṯitmanatu auf.
Ṯitmanatu: Jüngste Tochter des Kirtu und der Ḥurriya. Sie klagt um ihren Vater, als sie von seiner Krankheit erfährt.
ˀIlšu und seine Frau: Götterboten.
Šaˁtiqatu: Heilgöttin, von ˀIlu aus Lehm geformt, um Kirtu zu heilen.
KTU 1.17–19: Das ˀAqhatu-Epos
Das ˀAqhatu-Epos (KTU 1.17–19) ist auf drei Tafeln überliefert und handelt von Danīˀilu und seinem Sohn ˀAqhatu: Danīˀilu ist lange Zeit kinderlos, bevor die Götter ihm einen Sohn schenken: den „Helden“ ˀAqhatu. Das Glück ist nicht von Dauer: Als ˀAqhatu die Göttin ˁAnatu in jugendlichem Übermut beleidigt, lässt die erzürnte Göttin ihn ermorden. Sein Vater Danīˀilu bestattet und betrauert ihn und verflucht die Städte, die bei der Ermordung seines Sohns geholfen hatten. ˀAqhatus Schwester plant, den Bruder zu rächen.
Die Bearbeitungen der Tafeln des ˀAqhatu-Epos werden 2025 und 2026 sukzessive veröffentlicht.
KTU 1.20–22: Die Rāpiˀūma-Fragmente
Die Rāpiˀūma-Fragmente sind drei nicht direkt aneinander anschließende Tafelbruchstücke (KTU 1.20–22), die wohl zu einer oder zwei Tafeln gehörten. Geht man von einer Tafel aus, ist vom ursprünglichen Text nur ein gutes Sechstel erhalten. Da auch nicht völlig sicher ist, wie die Fragmente anzuordnen sind, fällt es schwer, eine zusammenhängende Handlung zu erkennen. Am Anfang eines Fragments spricht einer der Akteure. Möglicherweise verheißt er dem, an den er sich wendet, einen Sohn. Zu dem Gespräch scheint es am Rande eines Banketts gekommen zu sein, das am Libanon, wohl im Festhaus des ˀIlu, stattfindet. Die Rāpiˀūma, die vergöttlichten Ahnen, tafeln dort gemeinsam mit den Göttern. Später wird Danīˀlu erwähnt, der aus dem ˀAqhatu-Epos bekannt ist. Er scheint die Rāpiˀūma zu einem Gelage einzuladen.
Die Erwähnung des Danīˀlu und eines Sohnes weisen auf eine inhaltliche Verbindung zwischen den Rāpiˀūma-Fragmenten und dem ˀAqhatu-Epos hin. Die genaue Beziehung zwischen den beiden Texten bleibt jedoch unklar.
Die Bearbeitungen der Rāpiˀūma-Fragmente werden 2025 und 2026 sukzessive veröffentlicht.
KTU 1.23
KTU 1.24
KTU 1.25
KTU 1.40
KTU 1.45
KTU 1.55
KTU 1.61
KTU 1.62
KTU 1.63
KTU 1.65
KTU 1.82
KTU 1.83
KTU 1.88
KTU 1.89
KTU 1.92
KTU 1.93
KTU 1.94
KTU 1.95
KTU 1.96
KTU 1.98
KTU 1.100
KTU 1.101
KTU 1.107
KTU 1.108
KTU 1.113
KTU 1.114
KTU 1.117
KTU 1.119
KTU 1.124
KTU 1.129
KTU 1.133
KTU 1.147
KTU 1.151
KTU 1.152
KTU 1.157
KTU 1.158
KTU 1.159
KTU 1.160
KTU 1.161
KTU 1.166
KTU 1.167
KTU 1.169
KTU 1.172
KTU 1.176
KTU 1.178
KTU 1.179
KTU 1.180
Fundnummer | Museumsnummer | KTU | CTA | Moderner Titel | RSTI-Link / Fundort |
---|---|---|---|---|---|
1020003RS 2.[003] +RS 2.[003] + 3.324 + 3.344 + 3.414 | 18218M8218M8218 = A2750 (AO 17.190) | 1014KTU 1.14 | 014CTA 14 | Kirtu I (Kirtu- / Kirta-Epos I) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
1030343RS 3.343 + 3.345 | 18227M8227M8227 = A2752 (AO 17.327) | 1015KTU 1.15 | 015CTA 15 | Kirtu II (Kirtu- / Kirta-Epos II) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
1030325RS 3.325 + 3.342 + 3.408 | 13392M3392M3392 = A2751 (AO 17.326) | 1016KTU 1.16 | 016CTA 16 | Kirtu III (Kirtu- / Kirta-Epos III) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
1020004RS 2.[004] | 317324AO 17.324 | 1017KTU 1.17 | 017CTA 17 | ˀAqhatu I (Aqhat-Epos I) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
1030340RS 3.340 | 317325AO 17.325AO 17.325 (En dépôt au British Museum: L84) | 1018KTU 1.18 | 018CTA 18 | ˀAqhatu II (Aqhat-Epos II) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
1030322RS 3.322 + 3.349 + 3.366 | 317323AO 17.323 | 1019KTU 1.19 | 019CTA 19 | ˀAqhatu III (Aqhat-Epos III) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
1030348RS 3.348 | 317321AO 17.321 | 1020KTU 1.20 | 020CTA 20 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1020019RS 2.[019] | 13350M3350M3350 = A2735 (AO 16.648) | 1021KTU 1.21 | 021CTA 21 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1020024RS 2.[024] | 13351M3351M3351 = A2736 (AO 16.647) | 1022KTU 1.22 | 022CTA 22 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1030361RS 3.361 | 316643AO 16.643 | 1001KTU 1.1 | 001CTA 1 | Baˁlu I (Baal-Zyklus I) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
1030367RS 3.367 (+) 3.346 | 316640AO 16.640 (+) 16.640 bis | 1002KTU 1.2 | 002CTA 2 | Baˁlu II (Baal-Zyklus II) | |
1020014RS 2.[014] + 3.363 + 3.364 | 13352M3352 +M3352 = A2737 + M8217 = A2749 (AO 16.639 + 16.638) + M3353 = A2738 (AO 16.645 = RS 3.364) | 1003KTU 1.3KTU 1.3 (+ KTU² 1.8 = RS 3.364) | 003CTA 3 +CTA 3 + 8 (CTA 8 = RS 3.364) | Baˁlu III (Baal-Zyklus III) | |
1020008RS 2.[008] + 3.341 + 3.347 | 18221M8221M8221 = A2777 (AO 16.637) | 1004KTU 1.4 | 004CTA 4 | Baˁlu IV (Baal-Zyklus IV) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
1020022RS 2.[022] + 3.[565] | 316641AO 16.641 + 16.642 | 1005KTU 1.5 | 005CTA 5 | Baˁlu V (Baal-Zyklus V) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
1020009RS 2.[009] + 5.155 | 316636AO 16.636 | 1006KTU 1.6 | 006CTA 6 | Baˁlu VI (Baal-Zyklus VI) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
1050180RS 5.180 + 5.198 | 18498M8498 +M8498 = A2798 + M3373 = A2799 | 1007KTU 1.7 | 007CTA 7 | Ras Shamra > Acropolis > Tomb IV | |
1050229RS 5.229 | 317293AO 17.293 | 1009KTU 1.9 | 009CTA 9 | Ras Shamra > Acropolis > Tomb IV | |
1030362RS 3.362 + 5.181 | 13391M3391M3391 = A2740 (AO 16.644) | 1010KTU 1.10 | 010CTA 10 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1030319RS 3.319 | 13354M3354M3354 = A2739 (AO 16.646) | 1011KTU 1.11 | 011CTA 11 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1020012RS 2.[012] | 317319AO 17.319 | 1012KTU 1.12 | 012CTA 12 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1010006RS 1.006 | 13355M3355M3355 = A2741 (AO 11.994) | 1013KTU 1.13 | 013CTA 13 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1020002RS 2.002 | 317189AO 17.189 | 1023KTU 1.23 | 023CTA 23 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1050194RS 5.194 | 319995AO 19.995 | 1024KTU 1.24 | 024CTA 24 | Ras Shamra > Acropolis > Tomb IV | |
1050259RS 5.259 | 13336M3336M3336 = A2716 (AO 17.297) | 1025KTU 1.25 | 025CTA 25 | Ras Shamra > Acropolis > Tomb IV | |
1010002RS 1.002 + 1.002 [A] | 311993AO 11.993 | 1040KTU 1.40 | 032CTA 32 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1010008RS 1.008 + 1.031 | 13358M3358M3358 = A2747 (AO 12.034 + 12.025) | 1045KTU 1.45KTU 1.45 (+ KTU 7.43 = RS 1.031) | 027CTA 27 +CTA 27 + 175 (CTA 175 = RS 1.031) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1010037RS 1.037 | 13325M3325M3325 = A2771 (AO 12.014) | 1055KTU 1.55 | 196CTA 196 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1020027RS 2.[027] | 319998AO 19.998 G | 1061KTU 1.61 | 197CTA 197 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1020021RS 2.[021] | 317317AO 17.317 | 1062KTU 1.62 | 026CTA 26 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1030302RS 3.302 | 500000 | 1063KTU 1.63 | 028CTA 28 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1040474RS 4.474 | 13331M3331M3331 = A2710 (AO 17.315) | 1065KTU 1.65 | 030CTA 30 | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest | |
1150134RS 15.134 | 44001DO 4001 | 1082KTU 1.82 | 900 | Ras Shamra > Residential Quarter > Other Spots | |
1160266RS 16.266 | 44340DO 4340 | 1083KTU 1.83 | 900 | Ras Shamra (…) The Annex Office of ArchivesRas Shamra > Royal Palace > The Annex Office of Archives | |
1180107RS 18.107 | 44825DO 4825 | 1088KTU 1.88 | 900 | Ras Shamra > Royal Palace > Room 74 | |
1180508RS 18.[508] | 400000Damas s.n. | 1089KTU 1.89 | 900 | Ras Shamra > Royal Palace > Room 77 | |
1190039RS 19.039 + 19.174, [51] | 45026DO 5026 (+ Damas s.n.) | 1092KTU 1.92 | 900 | ||
1190054RS 19.054 | 45041DO 5041 | 1093KTU 1.93 | 900 | Ras Shamra > The Southwest Archives > Room 81 | |
1190059RS 19.059 | 45046DO 5046 | 1094KTU 1.94 | 900 | Ras Shamra > The Southwest Archives > Room 81 | |
1190179RS 19.179 | 45143DO 5143 | 1095KTU 1.95 | 900 | Ras Shamra > The Southwest Archives > Room 81 | |
1220225RS 22.225 | 45796DO 5796 | 1096KTU 1.96 | 900 | Ras Shamra > City South > Other Spots | |
1240229RS 24.229 | 46586DO 6586 | 1098KTU 1.98 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Without Locus | |
1240244RS 24.244 | 46587DO 6587 | 11KTU 1.100 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240245RS 24.245 | 46588DO 6588 | 1101KTU 1.101 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240251RS 24.251 +RS 24.251 + 24.262 + 24.265 A + 24.267 + 24.275 | 46593DO 6593 | 1107KTU 1.107 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240252RS 24.252 | 46594DO 6594 | 1108KTU 1.108 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240257RS 24.257 | 46599DO 6599 | 1113KTU 1.113 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240258RS 24.258 | 46600DO 6600 | 1114KTU 1.114 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240263RS 24.263 | 46603DO 6603 | 1117KTU 1.117 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240266RS 24.266 | 46605DO 6605 | 1119KTU 1.119 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240272RS 24.272 | 46609DO 6609 | 1124KTU 1.124 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240282RS 24.282 | 46616DO 6616 | 1129KTU 1.129 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240293RS 24.293 | 46624DO 6624 | 1133KTU 1.133 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240642RS 24.642 A | 46663DO 6663 | 1147KTU 1.147 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240647RS 24.647 | 46664DO 6664 | 1151KTU 1.151 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1240649RS 24.649 A (+) 24.649 B | 46668DO 6668 (+) 6669 | 1152KTU 1.152KTU 1.152 (+ KTU² 7.144 = RS 24.649 B) | 900 | ||
1280054RS 28.054 A = 24.[662] | 46803DO 6803 | 1157KTU 1.157 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1280054RS 28.054 B | 400000Damas s.n. | 1158KTU 1.158 | 900 | Ras Shamra > South Acropolis > Tablet Cella | |
1280059RS 28.059 A = 22.[460] | 400000Damas s.n. | 1159KTU 1.159 | 900 | Ras Shamra > Block X > VS House B | |
1280059RS 28.059 B | 400000Damas s.n. | 1160KTU 1.160 | 900 | Ras Shamra > Block X > VS House B | |
1340126RS 34.126 | 10849M 849 | 1161KTU 1.161 | 900 | Ras Shamra > Rubble pile | |
2077008RIH 77/08 A +RIH 77/08 A + 77/13 + 77/21 B | 48373DO 8373 | 1166KTU 1.166 | 900 | Ras Ibn Hani > RIH: Northern Palace > E86 SW | |
2077010RIH 77/10 A | 48364DO 8364 | 1167KTU 1.167 | 900 | Ras Ibn Hani > RIH: Northern Palace > E86 SW | |
2078020RIH 78/20 | 48507DO 8507 | 1169KTU 1.169 | 900 | Ras Ibn Hani > RIH: Northern Palace > E86 SE | |
2078001RIH 78/01 + 80/01 | 48380DO 8380 | 1172KTU 1.172 | 900 | Ras Ibn Hani (…) Without ProvenanceRas Ibn Hani > RIH: Northern Palace > Without Provenance | |
2078026RIH 78/26 | 48392DO 8392 | 1176KTU 1.176 | 900 | Ras Ibn Hani > RIH: Northern Palace > E86 NE | |
1922014RS 92.2014 | 47791DO 7791 | 1178KTU 1.178 | 900 | Ras Shamra > Ugarit > South Center | |
1922016RS 92.2016 | 47807DO 7807 | 1179KTU 1.179 | 900 | Ras Shamra > Ugarit > South Center | |
2098002RIH 98/02 | 48445DO 8445 | 1180KTU 1.180 | 900 | Ras Ibn Hani > G85 NE > SE | |
1030364RS 3.364 (↗ RS 2.[014] +) | 13353M3353M3353 = A2738 (AO 16.645) (↗ M3352 +) | 1008KTU 1.8KTU 1.8 (↗ KTU 1.3) | 008CTA 8CTA 8 (↗ CTA 3) | Ras Shamra > Acropolis > House of the High Priest |
Die Tontafeln, auf denen die ugaritischen poetischen Texte festgehalten sind, traten bei den Grabungen der Mission archéologique syro-française de Ras Shamra – Ougarit am Tell Ras Shamra und in Ras Ibn Hani zutage. Bereits in der ersten Grabungskampagne 1929 wurden am Tell Ras Shamra die ersten keilalphabetischen Schriftzeugnisse in ugaritischer Sprache gefunden. Nachdem das Keilalphabet schon 1930 entziffert werden konnte, nahm sich Charles Virolleaud der editio princeps der Texte an (vgl. ; ; ; ; ; ; ; ). 1963 veröffentlichte Andrée Herdner eine umfassende Zusammenstellung des bis dahin bekannten Textkorpus (); Herdners Autographien und Umschriften sind bis heute eine wichtige Referenzgröße. Auch Cyrus Gordon legte nach umfangreichen Vorarbeiten (; ; ) eine Textsammlung vor. Manfried Dietrich, Oswald Loretz und Joaquín Sanmartín veröffentlichten 1976 erstmals eine umfassende Bearbeitung der Schriftzeugnisse: Ihre Arbeit „Die Keilalphabetischen Texte aus Ugarit“ (), die 1995 in zweiter () und 2013 () in dritter, jeweils erweiterter und verbesserter Auflage erschien, wurde zur meistgebrauchten Ausgabe der keilalphabetischen Texte. Seit den 1990er Jahren sammelte das spanische „Laboratorio de Hermeneumática“ unter der Leitung von Jesús-Luis Cunchillos alle veröffentlichten Umschriften: In der „Ugaritic Data Bank“ (UDB) wurden die Transliterationen in Form einer Partitur zusammengestellt und unterschiedliche Lesungen knapp kommentiert (). Zahlreiche Beiträge zur Textgrundlage der ugaritischen Überlieferung erschienen in französischen Organen: In der Reihe „Ras Shamra – Ougarit“ (RSOu.) und in der Zeitschrift „Syria“ wurden fortlaufend neue Texte ediert und wichtige Kollationen publiziert. Allen voran waren es die Studien von André Caquot, Pierre Bordreuil und Dennis Pardee, die die Forschung nachhaltig prägten (vgl. ; ; ; ; ; ; ; ).
Seit den 1970ern erschienen zahlreiche Anthologien, in denen die ugaritischen poetischen Texte in Übersetzung geboten wurden. Hervorzuheben sind die Sammlungen von André Caquot et. al. (; ), Johannes C. de Moor (), Manfried Dietrich und Oswald Loretz (), Simon B. Parker et. al. (), Nicolas Wyatt (), Herbert Niehr () sowie Pierre Bordreuil und Dennis Pardee (; ; ; ).
In deutlich geringerer Zahl wurden kritische Editionen vorgelegt, die neben der Übersetzung auch eine Umschrift der Texte und epigraphisch-philologische Erläuterungen bieten: veröffentlichte Baruch Margalit eine Edition des ˀAqhatu-Textes; Shirly Natan-Yulzary legte eine hebräische Bearbeitung vor. Der Baˁlu-Zyklus wurde von Mark Smith eingehend bearbeitet: In zwei umfangreichen Bänden edierte er die Tafeln KTU 1.1–2 und, gemeinsam mit Wayne Pitard, KTU 1.3–4 (; ). Das Kirtu-Gedicht wurde nach den Arbeiten von Charles Virolleaud (; ; ; ; ), Harold Ginsberg () und John Gray (; zweite Auflage ) nur in Anthologien bearbeitet. Die kürzeren Stücke der ugaritischen Poesie – mythologische Texte, Gebete, Beschwörungen und Ritualtexte – wurden meist in Einzelstudien in Zeitschriften, Jahrbüchern oder Fest- und Gedenkschriften behandelt. Nur selten wurden die Texte monographisch ediert: Hervorzuheben sind die Abhandlungen von Dennis Pardee (), Manfried Dietrich und Oswald Loretz () sowie Gregorio del Olmo Lete (). KTU 1.24 wurde von Gabriele Theuer in einer Studie über den Mondgott in den Religionen Syrien-Palästinas bearbeitet (). Mark Smith edierte KTU 1.23 in einer kürzeren Monographie ().